Lyrön mit seiner kahlen, kargen Meeresküste und seinem lieblichen grünen Inland wurde früher Bohuslän in Miniatur genannt. Auf Lyrön wohnen heute etwa 150 ständige Einwohner. Außerdem stehen dort etwa genauso viele Freizeithäuser. Man hat Gräber aus der Bronzezeit gefunden, die darauf hindeuten, dass die Insel bereits vor 3500 Jahren bewohnt war. Die geschützte Lage in fisch- und vogelreichem Fjordgelände war eine gute Voraussetzung für eine Ansiedlung. Man hat auch Häuptlingsgräber gefunden. Während des 17. Jahrhunderts entstand im Westen Lyröns ein Fischerdorf. Die Bebauung aus gezimmerten Boots- und Wohnhäusern sowie einer Windmühle bei Bö ist gut erhalten. Bei der Ansiedlung an der Windmühle handelt es sich vermutlich um die älteste der Insel. Nach der Heringszeit im 18. Jahrhundert starb ein Teil der Gemeinde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden neue Kapitänshäuser und Fischerkaten. Die Bevölkerung wuchs auf etwa 250 Einwohner an. Haupterwerbszweig war die Landwirtschaft und Viehzucht in Kombination mit Fischerei und Bootsbau. Die Produkte aus der Landwirtschaft lieferte man nach Mollösund, wo sie gegen Fisch getauscht wurden. Als Transportmittel dienten Pferd und Wagen oder Fischerschuten. Erst 1952 kam die erste Autofähre nach Lyrön. Es gibt keine Kirche auf der Insel. Die Bevölkerung musste sich deshalb für den Kirchgang nach Mollösund oder Nösund begeben. Sehenswert ist ein Moor mit See und Teichrosen im Nordwesten der Insel sowie der Kiefernhügel (Furubacken). Dort liegt eine kleine rote Fischerhütte. Lyröns Süden und Osten ist Naturschutzgebiet. Empfehlenswert ist außerdem der Walberg (Valfjället), Lyröns höchster Berg.