Die malerischen Inseln Malön und Flatön liegen an der Nordwestküste Orusts. Sie sind zusammen mit dem Skaftölandet auf der anderen Seite der Nordströme eine von Salzwasser umgebene grüne Idylle, so etwas wie der Garten Bohusläns. Es ist eine faszinierende sich ständig verändernde Landschaft mit kahlen Felsen und fruchtbarem Grün. Kleine Höfe liegen in den geschützten Tälern, größere Höfe im zentral gelegenen Tal, wo auch Flatöns Kapelle steht.
Die Inseln sind mit der Autofähre von Fröjendal nach Malön zu erreichen. Zwischen Malön und Flatön gibt es Brückenverbindungen. Flatön ist eine grüne Insel mit viel Wald, Felsen, kleinen Hütten und einer Kirche. Noch im 19. Jahrhundert lebten die Menschen hier isoliert ohne feste Verbindungen nach Orust. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie als Bauern, Fischer oder Bootsbauer. Malön ist karger und war früher keine Badeinsel sondern eine Gegend mit ruhiger, ungestörter Natur.
Es gab eine Trankocherei und eine Fabrik, die Heringsöl und Kunstdünger herstellte. Die Fabrik wurde zu einer Fischmehlfabrik um- und im 20. Jahrhundert ausgebaut, was für die Entwicklung der Insel entscheidend war.
Ein Krämerladen entstand an der "Stätte brygga". Er ist unter dem Namen "Handelsman Flinks" bekannt und wurde sehr berühmt.
Dem Laden gegenüber steht der Taube Stein. Geschichten um den Liedermacher Evert Taube ranken sich um Flatö und Malö, sein Sommerland. Die Lieder "Huldas Karin" und "Maj på Malö" entstanden dort. Bis Ende des 19. Jahrhunderts legte der Dampfer täglich an Flinks Krämerladen an. Der Laden ist heute noch in der ursprünglichen Form erhalten.
Evert Taube war einer der größten Poeten und Liedermacher Schwedens. Er wurde in Göteborg geboren und wohnte während seiner Kindheit auf Vinga in Göteborgs Schären. Im Alter von 20 Jahren war er gezwungen, zur See zu fahren, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Während einer Seereise traf er seine spätere Frau. Sie bekamen drei Kinder. Evert reiste durch Australien, die USA und Südamerika, war aber auch vom Schärengarten in Bohuslän sehr begeistert. Auf seinen Reisen schrieb er Gedichte über die Orte, die er besuchte und die Menschen, die er traf. Sein Werk verschaffte ihm viele Preise in der ganzen Welt.
Während der Jahre 1942 - 1945 besuchte er die ruhige und heilsame Ängön, um auszuspannen und Körper und Seele zu erholen. Die Angön ist heute mit Flatön zusammengewachsen. Er begann schnell, die einzigartige und abwechslungsreiche Landschaft leidenschaftlich zu lieben und freundete sich mit den Inselbewohnern an. Er wohnte bei der Familie Johansson (Hulda, Karin und Anders), deren Haus es weiterhin gibt. Die Familie Johansson und der Handelsmann Flink wurde durch Taubes Weisen unsterbliche Personen in der schwedischen Liederwelt.
Der Kaufmann Flink hieß in Wirklichkeit Gustav Johansson. Er wurde 1890 in Ängen auf Ramholmen geboren. Gustavs Mutter bebaute den Boden der zu "Änga" gehörte. Der Vater war Küstenschiffer. Weil dieser ständig im Schärengarten unterwegs war, erkannte er schnell, dass die Bevölkerung auf den meisten Inseln sehr isoliert, weit weg von Post, Einkaufsmöglichkeiten und anderen Menschen lebte. Die Idee, ein kleines Geschäft zur Verbesserung der Kontaktmöglichkeiten zu eröffnen, nahm Gestalt an. Am Stätte Anleger verwirklichte er diese Idee und schaff eine Möglichkeit für die Inselbewohner, sich in geschäftlichen Angelegenheiten treffen und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Den Krämerladen betrieb sein Sohn Gustav betrieben, der ein freundliches Wesen hatte und immer gut gelaunt war.
Der Anleger war immer schon Flatöns Versammlungsplatz gewesen. Nach Eröffnung des Ladens, wurde der Stätte Anleger ein beliebterer Treffpunkt als je zuvor. Hier legte der Dampfer an und die Post kam hierher. Gustav wohnte als Junggeselle in einem Zimmer hinter dem Laden. Der Kaufmann und der Poet Evert Taube fanden schnell zueinander und wurden gute Freunde. Sie verbrachten viele Stunden im Hinterzimmer. Gustav wurde von Evert "Handelsman Flink" genannt.
Das Hinterzimmer Gustavs wurde für Evert ein zweites Heim auf Flatö. Dort schrieb er Huldas Karinund Maj von Malön, inspiriert durch Maj Strömberg von Malö, die er am Stätte Anleger mit ihrem Kahn ankommen sah, um ihren Einkauf beim Kaufmann zu erledigen und die Post zu holen. Hier draußen schrieb Evert Taube auch das Buch "Balladen aus Bohuslän".
Bei der Stätte - Brücke gibt es einen Gedenkstein mit der Inschrift "Er kam von einem rauschendem Meer".
Flinks Kaufmannsladen ist heute noch als Restaurant erhalten. "Maj på Malö" findet man an Malös Kiosk.