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Mollösund

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Mollösund im Südwesten Orusts war schon seit dem 16. Jahrhundert ein Fischerdorf und ist damit vermutlich die älteste Fischergemeinde Schwedens, die noch aktiv ist. Man fing vor allem Dorsch und Lengfisch auf hoher See. Diese Fische wurden mit langen Leinen gefangen, an denen Haken angebracht waren. In den Fischgründen wurden die Leinen, die bis zu 10 km lang und mit bis zu 2000 Haken bestückt sein konnten, mit zwei Booten ausgelegt. Die Haken wurden von den Frauen und Mädchen mit Muschelködern versehen. Bei guten Fängen war man mit jedem zweiten Haken erfolgreich.

Als im späten 16. Jahrhundert die Blütezeit des Herings begann, trat die Hochseefischerei in den Hintergrund. Es kamen Fischer aus dem ganzen Land nach Mollösund, um den berühmten Hering zu fangen und zu verarbeiten. Eine Ortschaft entstand und eine Kirche wurde gebaut. Als der Hering dreißig Jahre später wieder verschwand kehrten die einheimischen Fischer zur Hochseefischerei zurück. Die eingewanderten Bürger verarmten dagegen. Die Fischer, die in Mollösund geblieben waren, mussten sich von Viehhaltung auf der kleinen Insel Mollön ernähren. In den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts kam der Hering zurück. Die Bevölkerung wuchs auf 430 Einwohner an. Es wurden viele Schänken eröffnet, in denen die Leute ihr Geld ausgaben. Mengen an Tran wurden in den Trankochereien, die während der Heringszeit Hochkonjunktur hatten, gekocht. Tran ist ein Öl aus dem Hering, das früher zu Beleuchtungszwecken verwendet wurde. Süßwasser gab es auf einer kleinen Mollösund vorgelagerten Insel. Für das Wasser holen waren die Frauen zuständig.

Allmählich entwickelte man bessere Fischerboote für die Hochseefischerei. Dorsch, Makrele und Lengfisch wurde gefangen. Der Lengfisch wurde eingesalzen und trocknete auf Trockengestellen aus Holz. Später wurde er zu "lutfisk" (eingeweichter Trockenfisch) für die Weihnachtstafel. Das Verfahren wird heute noch in Mollösund praktiziert und den Geruch des "Lengfisch beim Trocknen" kennen wohl alle Küstenbewohner gut.

Im 18. Jahrhundert waren die Häuser in Mollösund rot gestrichen oder unbehandelt. Ein Bootshaus gehörte zu fast jedem Haus.

 

An der Hauptstraße am Hafen liegen schöne Kapitäns- und Fischerhäuser aus dieser Zeit.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung auf 1000 Einwohner an. Dadurch wurde Mollösund eine der größten Fischergemeinden Schwedens. Heute hat Mollösund etwa 400 ständige Einwohner. Im Sommer blüht der Ort auf, wenn die Restaurants und Kioske ihre Pforten für Besucher öffnen. Es gibt außerdem ein Heimatmuseum, das u.a. zeigt wie die Fischer damals lebten.

An der Kirche liegt der Aussichtsplatz auf dem Klockberget (Glockenberg). Oben steht die die Holzstatue einer Fischersfrau. Sie symbolisiert all die Frauen, die nach Fischkuttern Ausschau hielten. Auf einem dieser Kutter befand sich ihr Mann und vielleicht auch ihre Söhne auf gefährlicher Seefahrt in der Nordsee. Leider kam es oft genug vor, dass sie vergebens Ausschau hielt. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert an die auf See gebliebenen Seeleute. Kinder liefen in ihren Schulpausen oft hinauf, um zu schauen, ob ein Fischerboot zu sehen war. Wenn ja sangen sie das Willkommenslied.

 

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