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Käringön

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Westlich von Orust, weit draußen im Meer bei Måseskärs Leuchtturm liegt die schöne Käringön. Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde auf der Insel kräftig gebaut. Aus einem dänischen Steuerregister datiert auf das Jahr 1645 ergibt sich, dass etwa 100 Personen aus mindestens 24 Familien auf der Insel lebten. Zu der damaligen Zeit schrieb man den Namen der Insel "Kierlingöe".
Im Lauf der Jahrzehnte wuchs die Bevölkerung immer mehr. Das beruhte auf den guten Fangergebnissen während der verschiedenen Heringszeiten. Auf der Insel wurde Mitte des 18. Jahrhunderts eine große Salzerei gebaut, um der großen Mengen Fisch Herr werden zu können. Die Salzerei lag hinter dem jetzigen Hafen. Heute gibt es keine Spur mehr von ihr, sie verschwand zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Als sich das 18. Jahrhundert seinem Ende zuneigte wurde die Kirche auf der Insel gebaut (1796). Damals war sie rot gestrichen, heute ist sie weiß. Die Sakristei kam in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts dazu. Bei einem Spaziergang durch die Hauptstraße der Insel erkennt man auch heute noch, wie die alten Häuser aus dem 18. Jahrhundert aussahen. An der Hauptstraße liegen 56 alte rot gestrichene Häuser. Wie die Häuser in den Zeiten davor aussahen, ist nicht bekannt. Vielleicht hatten sie Ähnlichkeit mit der "Steinhütte" auf Gullholmen. Während des späten 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden viele Häuser auf der Insel umgebaut und es kamen neue hinzu. Der Sund zwischen Käringön-Vedholmen-Tornö war seit altersher als guter Hafen bekannt. Auf Seekarten und in den alten sogenannten Seebüchern über das Skagerrak aus dem 16. Jahrhundert ist dieser Hafen mit "Suderwijksholm" bezeichnet.
Auf Käringsön lebt immer noch die Erinnerung an den schartauischen Prediger August Simson, der die Insel von 1849 bis zu seinem Tod 1900 regierte. Es gibt viele Geschichten und Mythen über Pastor Simson und wie er mit starker Hand die Käringsön und die Bevölkerung beherrschte. Die Gelehrten streiten sich darüber, ob diese Geschichten war sind oder nicht. Nach der Sage mussten die Frauen der Insel auf Anordnung von Simson immer, wenn sie auf Orust waren, Erde mitbringen. Auf diese Weise bekam das Pastorat seinen Garten. Auf dem Kirchhof ruht Pastor Simson unter einem Grabstein, dessen Inschrift er selbst vor seinem Tod gehauen hatte: "Das Gesetz der Wahrheit kam aus seinem Munde und es gab nicht Böses auf seinen Lippen, er wanderte treu und redlich für mich und führte viele aus der Sünde. Malachi 2:6". Machen Sie einen Besuch in der Kirche, die 1796 eingeweiht wurde, und im Museum, das sich in einer kleinen Fischerhütte befindet. Spazieren Sie auch hinauf zur Lotsenstation, von wo man Måseskär und das alte Leuchtfeuer des Heidenstammes sehen kann. Simsons Pastorat ist nun ein Restaurant. Es gibt auch eine Jugendherberge im Hafen.
Wichtiger Wirtschaftszweig war sei Urzeiten die Fischerei. Auf Orust und Tjörn wurde Wadenfischerei betrieben. Mitte des 18. Jahrhunderts hatten sich nur folgende Ortschaften auf diese Art der Fischerei spezialisiert: Klädesholmen, Mollösund, Hälleviksstrand, Käringön, Stocken, Råön und Gullholmen. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Åstol und Dyrön im Süden und Bovallstrand im Norden dazu. Die Wadenfischerei war zu dieser Zeit die anstrengendste und mühsamste Arbeit auf See. Sie wurde vom zeitigen Frühjahr bis hinein in den späten Herbst betrieben. Für die Fischerei wurde ein spezieller Bootstyp, der sich Bankschute nannte, verwendet. Diese Bankschuten benutzte man bis Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Denn danach wurden englische Kutter für die Großfischerei in den Fischgründen der Nordsee und westlich der Shetlandinseln eingekauft. Auch Langleinenfischerei wurde nun eingesetzt. Meistens fing man Lengfisch. Während der Heimfahrt nach Käringön wurde der Lengfisch zubereitet, teils als Stockfisch ("Lutfisk"), teils als Klippfisch und Salzlengfisch. Für diese Arbeit mit den Fischen waren die Frauen zuständig. Auf den englischen Kuttern wurde außerdem Makrelentrocknung auf der Nordsee betrieben. Nach Abschluss der Fischfangsaison gingen die meisten Kutter auf Frachtfahrt. Die Mehrzahl der annähernd 200 Kutter in Bohuslän hatte ihren Heimathafen auf Orust, Tjörn oder Skaftö. Zur Jahrhundertwende hatte Käringön eine Einwohnerzahl von ca. 600. Danach verminderte die Bevölkerung sich bis auf 120 Einwohner in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts. Außer den Fischern lebte hier eine nicht geringe Anzahl an Lotsen und Zollpersonal. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann im großen Stil der Abzug staatlichen Personals von der Insel. Zunächst verschwand die Hebamme, dann zog sich die Zollverwaltung von der Insel zurück. Danach folgte die Schiffahrtsdirektion, die ihre Lotsenstation schloß. Zuletzt war der Pastor an der Reihe zu verschwinden. Trotzdem hat Käringön überlebt und die Einwohnerzahlen stiegen wieder. Auf der Insel wurden neue Häuser gebaut. Seit 1920 hat Käringön eine Seenotrettungsstation mit dem Seenotrettungskreuzer Dan Bröström [1967] als Flaggschiff. Auf der Insel gibt es heute eine Schule, die Post, Geschäfte, eine Kirche, ein Kiosk, einen Imbiß, eine Jugendherberge, Cafés und Restaurants, eine Fischräucherei, Kunsthandwerk und eine Handarbeitsstube.

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