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Marstrand

Die autofreie Insel Marstrand ist ein Sommerparadies und Seglermetropole in der Kommune Kungälv. Auf der Insel liegt die Festung Carlsten, die man sich am besten mit einer der geführten Touren anschaut. Vom Turm der Festung hat man einen weiten Blick über das Marstrandarchipel.

Malstrand, Masstrandir, Måsestrand... Marstrand hat in seiner wechselvollen Geschichte viele Namen getragen. Dies verwundert nicht, denn Marstrand wurde bereits im 13. Jahrhundert von einem norwegischen König gegründet und später von den Dänen kontrolliert. Die Mariakirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat eine südeuropäische Einrichtung.

Wie die meisten Gemeinden an der Bohusküste wurde auch Marstrand zu einer blühenden Küstenstadt durch den Hering. Im Mittelalter erteilte der Papst sogar eine Ausnahmeerlaubnis zum Fischen an Wochenenden und Feiertagen. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Marstrand für 30 Jahre zum Zentrum der Heringsfischerei in Europa. Der Wohlstand lockte viele Menschen von nah und fern in die Stadt. Marstrand wurde für sein zügelloses Leben bekannt.

Nach dem Roskilde-Frieden 1658 wurde Marstrand schwedisch. Der schwedische König Carl X. Gustav beschloss zur Verteidigung der Insel eine Festung zu errichten, die Carlsten-Festung. Wegen des oft eisfreien Hafen wurde ein Großteil der westschwedischen Flotte nach Marstrand verlegt.

Zu dieser Zeit herrschte Heringsknappheit und die Insel versank in Armut. Um Arbeitskräfte für den Festungsbau zu rekrutieren wurde die "Marstrandarbeit" eingeführt und das schwedische Strafgesetz geändert. Aus dem ganzen Land kamen Strafgefangene für die schwere Arbeit auf die Insel. Sie waren Mörder, Diebe, Betrüger und Vergewaltiger aber auch kleinere Ganoven und Obdachlose. Um Ausbrüche zu vermeiden wurden den Strafgefangenen zwei Kilogramm schwere Eisenkugeln an einen Fuß gekettet. Schwerverbrecher, bei denen die Gefahr der Flucht bestand, bekamen eine so genannte Eisenkrone aufgesetzt, die bis zu 36 Kilogramm schwer war. Die harte Arbeit und die schlechten Lebensverhältnisse führten zu einer hohen Sterblichkeit, in einigen Wintern starben zwischen 20 und 30 % der Strafgefangenen. Die Marstrandarbeit wurde 1854 abgeschafft und die meisten Gefangenen nach Göteborg verlegt.

"Lasse-Maja", der eigentlich Lars Larsson Molin hieß war der berüchtigste Gefangene in der Festung Carlsten. Ihm gelang es lange, sich der Festnahme zu entziehen, indem er sich als Frau verkleidete. Letztendlich wurde er trotzdem ergriffen und wurde zu lebenslanger Marstrandarbeit verurteilt. Aufgrund seiner "Erfahrung als Frau" wurde er meist als Koch eingesetzt. Im Jahr 1839, nach 26 Jahren Gefangenschaft wurde er von Karl XIV. Johan begnadigt.

Die Festung Carlsten ist zweifellos die interessanteste Sehenswürdigkeit der Insel. Sie bietet Einblicke in das Festungsleben. Die ehemaligen Verliese können besichtigt werden.

Im 18. Jahrhundert kehrte der Hering und mit ihm der Wohlstand zurück. In den Jahren von 1775 bis 1794 hatte Marstrand das so genannte Porto Franco Privilegium inne. Es beinhaltete Freihafen und Freizone für Schuldner und Prediger fremder Glaubensrichtungen. Dadurch intensivierte sich der Handel und die Stadt erlebte wieder eine Blütezeit. Ferner wurde auf der Insel die erste Synagoge Skandinaviens gegründet. Das Heimatmuseum Marstrands zeigt historische Bilder aus der bewegten Geschichte der Insel.

Durch große Brände brannte die Stadt mehrfach nieder. Deshalb finden sich keine sehr alten Gebäude mehr. Das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert ist das älteste Steingebäude Bohusläns und beherbergt heute die Bibliothek und Ausstellungsräume.

Das Ende der Heringsperiode zu Beginn des 19. Jahrhunderts führte auch für Marstrand große Veränderungen mit sich, weil ein bedeutender Wirtschaftszweig plötzlich wegbrach. Die logische Alternative war auch hier die Entwicklung zu einem Badeort. Marstrand zog die feineren Leute an. Es war und ist noch heute "in" nach Marstrand in die Sommerfrische zu fahren.

Die Kirche auf Marstrand stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist das einzige Gebäude der Insel aus dem Mittelalter. Ursprünglich gehörte die Kirche zu einem Franziskanerkloster und ist seit dem 16. Jahrhundert Gemeindekirche.

 

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